Mexiko: Vier Millionen Bäume für das Jovel-Tal
Das Jovel Valley Basin Committee ist eine Initiative zur Wiederaufforstung im Jovel-Tal in Mexiko. Es liegt im Hochland des Bundesstaates Chiapas im Süden Mexikos und umfasst eine Fläche von 286 Quadratkilometer und Teile der Gemeinden San Cristóbal de las Casas, San Juan Chamula, Huixtán, Tenejapa und Zinacantán.
Über die letzten 25 Jahre sind fast 50% des Waldes in der Region verschwunden und die verbleibenden Waldgebiete sind stark bedroht. Grund hier ist die wachsende Bevölkerungszahl, die Nutzung des Landes für die Landwirtschaft und die starke Nachfrage nach Holzkohle, Brennholz und Bauholz. Heute können die lokalen Gemeinden ihren Bedarf an Waldressourcen wie medizinischen Pflanzen und Holz nicht mehr decken. Aufgrund von fehlenden Wasserquellen und einer Verminderung der Bodenfruchtbarkeit, kann der Wald sich nicht aus eigenen Kräften regenerieren.
In den letzten elf Jahren hat das Jovel Valley Basin Committee durch jährliche Aufforstungskampagnen bereits mehr als vier Millionen Bäume in der Region Los Altos in Chiapas pflanzen können. Dieser Initiative haben sich 38 Gemeinden des Bundesstaates Chiapas, acht Gemeindepräsidenten, elf Nichtregierungsorganisationen und etwa 20.000 Bauern angeschlossen.
Über die nächsten vier Jahre möchte die Initiative vier Millionen weitere Bäume pflanzen und kann dabei auf die Unterstützung der Hahn Air Foundation zählen, die 50% der Bäume finanzieren wird, also insgesamt zwei Millionen Bäume.
Zur Aufforstung der regionalen Wälder treibt das Jovel Valley Basin Committee folgende Projekte voran:
1) Baumschulen
Die Gemeinden, die Teil der Initiative sind, unterhalten Baumschulen, um einheimische Bäume heranzuziehen. Die Baumschulen werden von Anwohnern betrieben, wodurch wiederum Arbeitsplätze geschaffen werden. Zudem kann die lokale Bevölkerung mitentscheiden, welche Bäume und Pflanzen für die Gemeinden den größten Nutzen bieten.
2) Jährliche Aufforstungskampagne
Die neugepflanzten Bäume werden Farmern angeboten, damit sie sie auf ihren Grundstücken anpflanzen können. Damit sollen Landschaften geschaffen werden, in denen landwirtschaftliche Nutzfläche und Bäume zusammen existieren können, sogenannte Agroforstsysteme. Die jährliche Aufforstungskampagne wird von Ankündigungen in den Medien und lokale Workshops über Agroforstsysteme begleitet.